Medizinische Einrichtungen sind Orte, die der Pflege bei und Behandlung von Erkrankungen dienen, an denen es aber auch zu Gewalt und Vernachlassigung gegen Patientinnen und Patienten kommen kann. Seit November 2020 ist es deshalb aufgrund einer Vorgabe des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) fur medizinische Einrichtungen verpflichtend, ein Schutzkonzept gegen (sexualisierte) Gewalt zu entwickeln.
Fur die Entwicklung von Schutzkonzepten im medizinisch-therapeutischen Bereich gab es bisher kaum umfassende Handreichungen. Das vorliegende Buch schliesst diese Lucke:
Die Autorinnen und Autoren gehen zunachst auf die spezifischen Merkmale des medizinisch-therapeutischen Arbeitskontextes ein und geben generelle Hinweise zur Entwicklung von Schutzkonzepten. Anschliessend stellen sie die Elemente eines Schutzkonzeptes vor und geben praxisnahe Empfehlungen fur dessen Entwicklung, Umsetzung und Evaluation. Zu jedem Element regen erganzende Arbeitsblatter mit UEbungen und Reflexionen zur Umsetzung in der eigenen Institution an. Daruber hinaus werden jeweils auch Hinweise zur Adaption an verschiedene Settings gegeben: den kinder- und jugendpsychiatrischen und somatischen Bereich, stationare oder ambulante Strukturen sowie die UEbertragung auf andere Zielgruppen (z.B. die Betreuung von Menschen mit Behinderung). Darstellungen von Schutzprozessen in verschiedenen Kliniken machen als Praxisbeispiele deutlich, dass es nicht den einen "Koenigsweg" zum Schutzkonzept gibt.
Das Buch versteht sich als Praxishandbuch und richtet sich an AErztinnen und AErzte, Therapeutinnen und Therapeuten sowie alle anderen Fachkrafte im medizinisch-therapeutischen Bereich, die Schutzmassnahmen entwickeln moechten - damit Kliniken und Praxen Schutzorte bleiben, statt zum Tatort zu werden.
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